Allgemeine Hinweise für die Layout-Erstellung für EasyCatalog
Wie sich die daten-getriebene Arbeit mit EasyCatalog grundsätzlich vom "normalen" InDesign-Satz ohne PlugIn unterscheiden kann, habe ich versucht in unserem Blog-Artikel "Database-Publishing mit EasyCatalog stellt Paradigmen-Wechsel für Layouter dar" zu beleuchten.
In diesem Artikel soll es nun um Hinweise gehen, die helfen (können), ein Layout zu entwerfen, das zusammen mit EasyCatalog "gut" funktioniert.
Im folgenden versuche ich zu erklären, was "gut" funktioniert aus meiner Sicht bedeutet.
Welche ID-Layouts gibt es aus Sicht von EasyCatalog?
Die unterschiedlichen Layout-Typen lassen sich meiner Meinung nach am besten über den mit EasyCatalog anwendbaren / erzielbaren Automatisierungsgrad unterscheiden. Da sich diese Dokumente dann auch grundlegend bzgl. ihrer Eigenschaften unterscheiden, bauen diese Kategorien darauf auf.
Bestehende Print-Unterlagen mit heterogenem oder homogenem Layout
Mit bestehenden Print-Unterlagen sind Produktionen gemeint, in denen nur bestimmte Inhalte mit einer Datenquelle verknüpft werden sollen, aber eben die Print-Unterlage, nicht neu erstellt werden soll.
Typisches Beispiel ist ein Katalog oder eine Preisliste, deren Sortiment sich von Jahr zu Jahr nicht oder nur in ganz kleinen Teilen ändert.
Hier werden dann manuell ausschließlich Preise mit der EasyCatalog-Palette verknüpft, um diese anschließend, bspw. nach einer Preisänderung in der Datenquelle, auf Knopfdruck aktualisieren zu können.
Das existierende Layout wird bei diesen Unterlagen oft nicht angetastet und bleibt mit dem ursprünglichen Satz erhalten. Deshalb spielt es bei dieser Variante auch keine Rolle, ob die Produkt- und / oder Seitendarstellungen homogen sind oder nicht.
Neuerstellung von Print-Unterlagen mit heterogenem Layout
Bei dieser Variante kommen die Template-Mechanismen von EasyCatalog, meistens Formatregeln, manchmal auch noch das ältere Vorgängerkonzept, Bibliotheken und Bibliotheks-Objekte, zum Einsatz.
Heterogenes Layout bedeutet bspw., dass in einem Katalog viele Produkte mit unterschiedlichen Proportionen und / oder Darstellungen gezeigt werden. Ein Beispiel ist eine Preisliste oder ein Katalog für Werkzeuge wie Kleingeräte wie Akkuschrauber, Schrauben und PSA-Ausrüstung aller Art.
In einem solchen Fall läuft es darauf hinaus, für einzelne Warengruppen Produkt-Templates zu bauen, die über die EasyCatalog-Palette mit der Datenquelle verbunden sind. Diese Templates können dann frei auf einer Seite platziert und anschließend über EasyCatalog mit Daten befüllt werden.
Damit kann die Preislisten- oder Katalog-Erstellung Seite für Seite durch Befüllung mit den o. g., vorgefertigten Templates erfolgen. Die Befüllung der Templates erfolgt über EasyCatalog-Funktionen automatisch. Dieses Vorgehen nennen wir "teil-automatisierte" Erstellung von Print-Unterlagen.
Soll die Seitenausnutzung durch die manuelle Platzierung von Produkte-Templates nicht vom "Gestalter" gesteuert werden, sondern kann diese - mit dem Risiko der nicht optimalen Platzausnutzung je Seite - automatisch erfolgen, kann aus einer teil-automatischen Produktion eine automatische Produktion werden, siehe unten.
Neuerstellung von Print-Unterlagen mit homogenem Layout
Je homogener nicht nur die Produktdarstellungen selber sind, sondern auch die gesamte Seitendarstellung und der Satzspiegel einer Print-Unterlage, desto besser können die Automatisierungs-Funktionen von EasyCatalog ihre Leistungsfähigkeit ausspielen und desto höher ist auch der Automatisierungsgrad für dir Produktion einer Print-Unterlage selbst, die mit Hilfe von EasyCatalog erzielt werden kann.
Es finden also beide Schritte, nämlich
- Platzierung eines Produkt-Templates innerhalb einer InDesign-Seite und
- Befüllung des templates mit Inhalten aus der EasyCatalog-Palette und damit aus der Datenquelle
automatisch und mit Hilfe von EasyCatalog-Funktionen statt.
Können für die Steuerung dieser beiden Schritte zusätzlich Produkt-Informationen herangezogen werden, bspw.:
- Auswahl eines zu platzierenden Produkt-Templates auf Basis einer Warengruppe oder Kategorie,
- Nutzung von Warengruppen- oder Kategorie-Informationen, um bestimmte Produkt-Informationen darzustellen oder wegzulassen,
- Nutzung von Positions-Informationen aus der Datenquelle, um die Reihenfolge der zu platzierenden Templates zu ermitteln
- o. ä.
kann auch eine automatische Produktion viele unterschiedliche Template-Varianten verwenden und diese sogar während oder nach der Platzierung auf Basis eines (individuell zu erstellenden) Regelwerks, das Datenquellen-Daten für seine "Entscheidungen" verwendet, anpassen.
Gestaltung von Musterseiten-Vorlagen
Musterseiten spielen insbesondere beim ID-Layouts, die möglichst vollautomatisch funktionieren sollen, eine wichtige Rolle.
Alle Elemente, die zur Seitendeko gehören, gleichgültig, ob sie sich aus den mit EasyCatalog produzierten Produkt-Informationen ableiten lassen oder nicht, sollten auf den Musterseiten-Vorlagen von InDesign platziert werden.
Das sind bspw.:- Seitenzahlen
- Kategorie-, Gruppen-, Untergruppen-Titel o. ä.
- gestalterische Elemente, die sich auf jeder Seite, unabhängig vom Inhalt wiederholen, bspw. Logos
- Blätterhilfen am rechten und / oder linken Rand einer Seite, auch, wenn diese bspw. mit einem Kapitelnamen ausgezeichnet sind
- Hinweise auf Bespreisungen, bspw. für Preise mit und ohne MwSt. im Fuss einer Seite
- o. ä.
EasyCatalog ist in der Lage, Rahmen als "seitendeko-relevant" auszuzeichnen und diese Inhalte über eine separate Funktion nach der Platzierung von Inhalten auf einer Seite, egal ob teil- oder ganz automatisch oder auch bei ausschließlich manuell platzierten Inhalten, automatisch zu befüllen.
Wenn man hier klug vorausplant und ggf. den einen oder anderen Kompromiss eingeht, kann die Seitendeko für eine Print-Unterlage in vielen Fällen komplett auf Knopfdruck erzeugt werden.
Gleiche Musterseiten-Vorlagen für linke und rechte Seiten
Der einfachste Fall für den Bau von Musterseiten-Vorlagen stellt eine Vorlage dar, die sowohl für linke, als auch rechte Seite gleich ist. Für eine solche Vorlage spielt es dann auch keine Rolle, ob - innerhalb eines InDesign-Buches - ein Dokument mit einer linken oder einer rechten Seite beginnt.
Ansonsten gelten die Hinweise aus der Einleitung zu diesem Abschnitt.
Unterschiedliche Musterseiten-Vorlagen für linke und rechte Seiten
Anders ist es hingegen, wenn es unterschiedliche Layouts für linke und rechte Seite geben soll. Weil zum Beispiel Logo und Seitenzahl immer außen stehen sollen und auch das restliche Seitendeko-Layout am Bund gespiegelt gestaltet ist.
Für diesen Fall gelten natürlich auch die Hinweise aus der Einleitung dieses Abschnitts. Bei automatischen Erzeugung von Seiten ist, bspw. je Kapitel, ist aber darauf zu achten, dass die Befüllung der Seiten mit EasyCatalog immer nur über eine linke Seite oder nur über eine rechte Seite beginnt.
Das kann man in der Regel bereits über die Einstellungen für die erste "reale" Seite in einem InDesign-Dokument sicherstellen. Allerdings muss bei der Arbeit mit einem InDesign-Buch sichergestellt werden, dass das Vorgängerdokument dann mit einer linken oder rechten Seite endet. Sonst kommt es beim Zusammenfügen der Seiten bzw. spätestens bei der
Gestaltung von Tabellen
Für strutkruierte Produkt-Darstellungen ist in vielen Fällen die Nutzung von InDesign-Tabellen sinnvoll. InDesign-Tabellen sind an sich schon sehr leistungsfähig und werden von EasyCatalog sehr gut unterstützt.
So können bspw. gleiche Zelleninhalte, ähnlich einer colspan- oder rowspan-Anweisung im HTML, vereinigt werden, sodass sich Inhalte nicht unnötig wieder holen. Leere Spalten können gelöscht und dadurch freiwerdender Platz auf die verbliebenen Spalten automatisch verteilt werden.
Um diese und andere Funktionen nutzen zu können, ist es besonders wichtig, bei der Anlage von Tabelle auf die von InDesign unterstützte, strukturelle Unterscheidung zwischen
- Kopfzeilen,
- Datenzeilen und
- Fusszeilen
zu achten. Insbesondere im Kopf einer Tabelle können auch Produkt-Stamminformationen wie Bilder, Artikelnummer, Beschreibungen o. ä. untergebracht werden, was in der Regel zu "schönen", standardisierten, aufgeräumten und für den Betrachter gut lesbaren Produktdarstellungen führt.